Meine Reise durchs Feuer: Weil ich weiss, wie es sich anfühlt.
Fast jeder kennt sie: Die unangenehmen, bedrohlichen Gefühle und die kreisenden Gedanken, die uns lähmen. Auch ich war lange Zeit damit beschäftigt, diese inneren Widerstände und Konflikte zu verdrängen und zu bekämpfen.
Doch die letzten Jahre haben mir gezeigt, wie unglaublich befreiend es ist, die inneren Kämpfe loszulassen. Der Schlüssel? Sich dem, was wehtut, liebevoll und neugierig zuzuwenden. Ängste und Blockaden haben sich dadurch nicht nur aufgelöst – sie haben sich in Freude und Lebensenergie verwandelt. Diese tiefe innere Transformation hat auch meine Art, mit Mitmenschen und äusseren Stressoren umzugehen, nachhaltig verändert.
Der Kollaps unter der ordentlichen Oberfläche
Bis Mitte fünfzig schien mein Leben „ordentlich“ zu verlaufen: Familie und Beruf im Einklang, relativ gesund und sportlich. Doch dann begannen die Probleme mit Herzrhythmusstörungen und Herzrasen. Sie traten oft bei Engagement, Anspannung oder beim Sport auf. Eine Herzoperation brachte zwar Besserung, aber die Rhythmusstörungen blieben bestehen.
Es folgte eine Phase tiefer Energielosigkeit und Erschöpfung. Obwohl ich schlank und sportlich war, kam ich schon beim Treppenlaufen ausser Atem. Dazu gesellten sich psychische Symptome: ständige, sich kreisende Gedanken, Platzangst, extreme Unverträglichkeit gegenüber Lärm, Dichtestress und gestressten Menschen. All dies laugte mich aus und führte zu einem längeren Arbeitsausfall.
Verschiedene Therapien brachten Erleichterung, wofür ich zutiefst dankbar bin. Doch eine umfassende, nachhaltige Besserung blieb aus. Ich schrie und klagte über alles was meine Seele belastete, in meinem Tagebuch zu Gott. Oft erlebte ich dabei tiefen Frieden und Freude in Gottes Gegenwart – doch im Alltag gingen dieser Friede und die Freude immer wieder verloren. Die körperlichen und psychischen Probleme blieben.
Der Wendepunkt: Ein Wink Gottes
Durch meine Arbeit an einem Grundlagenkurs zur Trauma-Bewältigung für Laien verfügte ich über viel Wissen, das mir half zu verstehen, was in mir vorging. Auch etliche der Werkzeuge konnte ich gewinnbringend einsetzen. In dieser Zeit stiess ich auf eine Methode, die einen Weg vorschlug: sich den Gefühlen bedingungslos zu stellen. Intuitiv spürte ich: Das ist die nachhaltige Lösung für meine Situation. Für mich war es wie ein Wink Gottes.
Mit dieser Methode der Liebevollen Zwiesprache® ging es nicht darum, negative Gefühle oder Gedanken durch positive zu ersetzen oder zu beruhigen. Nein, ich wurde herausgefordert, mitten durchs Feuer zu gehen – die schmerzhaften Gefühle, unter Begleitung, vollständig zu durchleben, bis sie sich von selbst auflösten und verwandelten.
Der Weg der Besserung ganz konkret
Ich mag mich gut an eine der ersten online Therapiestunden erinnern. Das Thema war, mit dem Velo in die Stadt zu fahren. Ich erzählte die Situation, durfte dann die Augen schliessen und die Gefühle von Angst und Panik, die ich erlebt hatte, wieder aufkommen lassen und spüren, was es in meinem Körper auslöste. Ich fühlte Ekel gegenüber all dem Beton und Asphalt, Trauerwellen kamen über mich, Tränen, Zittern, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit. Dies und mehr habe ich durch mich gehen lassen. In Präsenz einer ruhigen Stimme, die immer wieder Anweisungen gab, mich zu entspannen und es zuzulassen.
Die Auflösung kam, nachdem ich jede dunkle Ecke der Seele in Bezug auf dieses Erlebnis ausgeleuchtet hatte. Nicht ausweichen oder beruhigen wollen, sondern einmal durchleben, durchfühlen. Dann ist es vorbei - alles geht ja mal vorbei. Und dann kamen die guten Gefühle und Gedanken. Friede, tiefer Friede - das Gefühl von Sicherheit, auch Freude. Dann durfte ich diese stärkenden Gefühle 5-10 Minuten ganz bewusst im ganzen Körper wahrnehmen.
So wurden die unangenehmen Gefühle durch die angenehmen und stärkenden Gefühle im Nervensystem überschrieben und gespeichert. Das wirkte nachhaltig. Ich konnte danach wieder Angst- und Panikfrei in die Stadt fahren.
So konnte ich belastende Gefühle von bestimmt einem Dutzend Situationen verwandeln.
Das Geschenk der Transformation
Der Weg ist herausfordernd, wie ein Vers aus der Bibel in Jesaja 43 beschreibt: «Wenn du durch das Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen, und die Flamme wird dich nicht versengen.» Genauso fühlt sich der Weg durch die Welt der bedrohlichen Gefühle an: Wie durch ein Feuer.
Aber es lohnt sich, du wirst nicht verbrennen. Hinter dem Feuer warten innerer Frieden, Freude und neue Lebensenergie. Diese Prozesse haben mich nachhaltig verändert: Ich bin innerlich viel ruhiger und gelassener. Wenn neue Belastungen auftauchen – und das tun sie immer wieder – muss ich sie nicht mehr bekämpfen. Ich kann mich ihnen liebevoll und
neugierig zuwenden.
Ich bin dankbar für diesen Weg – und diese Dankbarkeit ist die Empathie, mit der ich dich begleiten kann.

Werdegang
Aus- und Weiterbildung
2016 – heute | Div. Trauma Kurse, Ausbildungen, Selbststudium und Entwicklung eines eigenen Kurses
2008 | Coaching Ausbildung
1998 – 2005 | Diverse Projektleiter Aus- und Weiterbildungen
1983 – 1984 | Sprachaufenthalte in der italienischen und französischen Schweiz
1979 – 1983 | Kaufmännische Ausbildung
Berufliche Route
2016 – heute | Entwicklung und Leitung von Traumakursen und Einsätzen in div. Ländern bei Agape international
2009 – 2021 | Projektkoordinator für Projekte in Südamerika bei Agape international
2001 – 2009 | Informatik Projektleiter und Prozessoptimierung bei einer Grossbank
1989 – 2001 | Kaufmännische Anstellung bei einem Industriebetrieb
1988 – 1989 | Weltreise
